Rechts unten signiert „h. Janssens.fc.“
Gezeigt ist die jüdische Heldin Judith, die den in seinem Zelt betrunken schlafenden Philister-Feldherrn Holofernes enthauptet hatte – und seinen Kopf als Trophäe des Feindes ins Lager der Israeliten verbrachte.
Hier liegt jedoch die Vermutung nahe, dass es sich um ein Portraitbildnis einer adeligen Dame handelt. Vielleicht wollte der Auftraggeber der mutigen Frau ein solches Denkmal setzen. Womöglich hat sie es geschafft, einen Feind zur Strecke zu bringen. Sowohl die Dame, als auch der Kopf des „Holofernes“ weisen porträthafte Züge auf. Auffallend ist das Gesicht des Enthaupteten, das ganz entgegen der toten, geschlossenen Augen dem Bildbetrachter recht lebendig entgegenblickt. Wurde damit eine persönliche Situation dokumentiert? Solche Anspielungen sind in der Barockmalerei nicht selten zu finden. Dies ist umso wahrscheinlicher, da im Werk Janssens, hier auch durch seine Signatur bestätigt, eine solche Darstellung einmalig ist.
Wie fast sämtliche Maler des Goldenden Zeitalters der Niederländer war auch Janssens für eigene Themensujets bekannt geworden. Seine Bilder zeigen fast ausschließlich höfische Gesellschaftsszenen, Tanzveranstaltungen oder Bildnisse der noblen Gesellschaftsschicht. Umso mehr erstaunt hier eine biblische Darstellung, was sich sonst in seinem Werk gar nicht findet.
1636 war der Künstler Lehrling des Christoffel van der Laemen und 1643 Meister der Lukasgilde. Werke seiner Hand sind in öffentlichen Museen wie Berliner Kunstgewerbemuseum, Braunschweig, Brüssel, Dünkirchen, Gent, Lille, Madrid, Paris etc. zu sehen.
Provenienz:
Privatsammlung, Belgien. (14109513) (11)
Hieronymus Janssens,
1624 Antwerp – 1693 ibid.
JUDITH WITH THE HEAD OF HOLOFERNES
Oil on panel.
64 x 47 cm.
Signed “h. Janssens.fc.” lower right.