作为 2024-09-13 14:55:23

Ippolito Caffi

Lot 477
NÄCHTLICHER KARNEVAL IN ROM
Öl auf Leinwand.

68 x 93 cm

Lot 477
NÄCHTLICHER KARNEVAL IN ROM
Öl auf Leinwand.
68,0 x 93,0 cm

估计:
€ 170.000 - 200.000
拍卖: 6 天

Hampel Fine Art Auctions

城市: Munich
拍卖: 26.09.2024 13:00 拍卖时间
拍卖编号: 141
拍卖名称: SEPTEMBER AUCTIONS: Impressionists & Modern Art | 19th/20th Century Paintings

拍品信息
Rechts unten signiert auf einer Treppenstufe.

Beigegeben eine Expertise von Dr. Annalisa Scarpa, vom 26. Februar 2020, in Kopie.

„I moccoletti“ – die letzte Stunde im Karneval. Das imposante Gemälde dokumentiert den letzten Höhepunkt des römischen Karnevals in der Nacht des Faschingsdienstags, an dem die gesamte Bevölkerung der Stadt kostümiert und mit Masken teilgenommen hat. Als „moccoletti“ wurden die Laternen oder Lichter bezeichnet, die jeder mit sich führte. Das traditionelle Spiel bestand in dieser letzten Karnevalsstunde aus dem Versuch eines jeden, das Licht eines anderen zu löschen, der dann die Maske abzunehmen hatte, was nicht selten zu Überraschungen führte. Vor allem den Corso füllte ein Lichterstrom von tausenden Laternen und Lampions, wie hier gezeigt.
Diese jährlich einmalige Situation hat den 1835 aus Belluno nach Rom gezogenen Maler verständlicherweise derart angeregt, dass er im Laufe der Jahre um 1840 nicht weniger als etwa vierzig solcher Ansichten schuf, manche sind bislang noch nicht aufgetaucht. Die erste Version entstand 1837. Er selbst hat sich schriftlich anlässlich der Ausstellung des ersten solchen Werkes in der Akademie schriftlich geäußert. In seinem Brief an Antonio Tessari vom 14. August 1837 hat er seine überwältigenden Eindrücke beschrieben, wie jedes Fenster erleuchtet und mit Teppichen geschmückt war, Prunkkarossen und Fahnen sich durch die Menschenmenge schoben.
Bemerkenswert ist, dass Caffi keines seiner Bildwiederholungen identisch schuf. Jedes dieser Gemälde weist erstaunlicherweise völlig neue Aspekte und Detailbeobachtungen auf. Der Zeitgenosse Caffis, Pietro Selvatico, bemerkte das bereits 1841.
Hier im Bild hat Caffi eine stimmungsbedingte Steigerung erzeugt – vom dunkler gehaltenen Vordergrund mit den kostümierten, zum Teil orientalisch gekleideten Festteilnehmern – bis hin zu einem turbulenten Aufleuchten in der Mitte des Geschehens. Der Maler vermochte die Dramatik der letzten Nacht des Festes überzeugend zu veranschaulichen, mit einem im Hintergrund zum Festabschluss aufspritzenden Feuerwerk.
Caffi, der seine Ausbildung an der Akademie Venedig erhielt, wechselte häufig seine Wirkungsorte, wie Mailand, Triest, Venedig, Neapel oder eben Rom. 1843 folgten Orientreisen, 1848 beteiligte er sich am Unabhängigkeitskrieg gegen Österreich unter Garibaldi. 1849 entstand seine „Bombardierung Margheras“, wobei er hier den Feuerschein in der Nacht des 24. Mai dokumentierte. 1866 fand er den Tod als Kriegsmaler auf dem Schiff Re d‘Italia, das bei Lissa versenkt wurde.

Der Maler erhielt seine Lehre in Beluno sowie bei seinem Cousin Pietro Paoletti (1801-1847) in Padua. Ab 1827/29 an der Akademie in Venedig bei Tranquillo Orsi (1771-1845) und Teodoro Matteini (1754-1831), bevor er 1832 nach Rom ging, 1839 nach Mailand, sowie 1840 nach Triest und Venedig. Durch die Kriegswirren mehrfach inhaftiert, zog er sich 1855 nach Rom zurück, lebte aber 1858 wieder in Venedig. 1866 befand er sich an Bord eines italienischen Kriegsschiffes, das in der Seeschlacht von Lissa versenkt wurde, wo er auch seinen Tod fand. Seinen großen Erfolg verdankt er 1855 einem seiner Werke auf der Pariser Weltausstellung. Durch sein patriotisches Engagement für Italien entstanden zahlreiche Gemälde in Zusammenhang mit den Freiheitskriegen, wie etwa „Die Bombardierung Margheras“ durch die österreichische Armee 1849. Aufgrund seiner hervorragenden Malqualität und der meist stimmungsvollen Wiedergabe, zählt Caffi zu den gefragtesten und bedeutensten Malern des italienischen Realismus. (1411054) (11)



Ippolito Caffi,
1809 Belluno – 1866 Lissa

NOCTURNAL CARNIVAL IN ROME

Oil on canvas.
68 x 93 cm.
Signed on step lower right.

Accompanied by an expert‘s report by Dr Annalisa Scarpa, dated 26 February 2020, in copy.

“I moccoletti” shows the last hour of the carnival. The impressive painting documents the last climax of the Roman carnival on the night of Shrove Tuesday, in which the entire population of the city participated in costumes and wearing masks.

Lot Details
Rechts unten signiert auf einer Treppenstufe.

Beigegeben eine Expertise von Dr. Annalisa Scarpa, vom 26. Februar 2020, in Kopie.

„I moccoletti“ – die letzte Stunde im Karneval. Das imposante Gemälde dokumentiert den letzten Höhepunkt des römischen Karnevals in der Nacht des Faschingsdienstags, an dem die gesamte Bevölkerung der Stadt kostümiert und mit Masken teilgenommen hat. Als „moccoletti“ wurden die Laternen oder Lichter bezeichnet, die jeder mit sich führte. Das traditionelle Spiel bestand in dieser letzten Karnevalsstunde aus dem Versuch eines jeden, das Licht eines anderen zu löschen, der dann die Maske abzunehmen hatte, was nicht selten zu Überraschungen führte. Vor allem den Corso füllte ein Lichterstrom von tausenden Laternen und Lampions, wie hier gezeigt.
Diese jährlich einmalige Situation hat den 1835 aus Belluno nach Rom gezogenen Maler verständlicherweise derart angeregt, dass er im Laufe der Jahre um 1840 nicht weniger als etwa vierzig solcher Ansichten schuf, manche sind bislang noch nicht aufgetaucht. Die erste Version entstand 1837. Er selbst hat sich schriftlich anlässlich der Ausstellung des ersten solchen Werkes in der Akademie schriftlich geäußert. In seinem Brief an Antonio Tessari vom 14. August 1837 hat er seine überwältigenden Eindrücke beschrieben, wie jedes Fenster erleuchtet und mit Teppichen geschmückt war, Prunkkarossen und Fahnen sich durch die Menschenmenge schoben.
Bemerkenswert ist, dass Caffi keines seiner Bildwiederholungen identisch schuf. Jedes dieser Gemälde weist erstaunlicherweise völlig neue Aspekte und Detailbeobachtungen auf. Der Zeitgenosse Caffis, Pietro Selvatico, bemerkte das bereits 1841.
Hier im Bild hat Caffi eine stimmungsbedingte Steigerung erzeugt – vom dunkler gehaltenen Vordergrund mit den kostümierten, zum Teil orientalisch gekleideten Festteilnehmern – bis hin zu einem turbulenten Aufleuchten in der Mitte des Geschehens. Der Maler vermochte die Dramatik der letzten Nacht des Festes überzeugend zu veranschaulichen, mit einem im Hintergrund zum Festabschluss aufspritzenden Feuerwerk.
Caffi, der seine Ausbildung an der Akademie Venedig erhielt, wechselte häufig seine Wirkungsorte, wie Mailand, Triest, Venedig, Neapel oder eben Rom. 1843 folgten Orientreisen, 1848 beteiligte er sich am Unabhängigkeitskrieg gegen Österreich unter Garibaldi. 1849 entstand seine „Bombardierung Margheras“, wobei er hier den Feuerschein in der Nacht des 24. Mai dokumentierte. 1866 fand er den Tod als Kriegsmaler auf dem Schiff Re d‘Italia, das bei Lissa versenkt wurde.

Der Maler erhielt seine Lehre in Beluno sowie bei seinem Cousin Pietro Paoletti (1801-1847) in Padua. Ab 1827/29 an der Akademie in Venedig bei Tranquillo Orsi (1771-1845) und Teodoro Matteini (1754-1831), bevor er 1832 nach Rom ging, 1839 nach Mailand, sowie 1840 nach Triest und Venedig. Durch die Kriegswirren mehrfach inhaftiert, zog er sich 1855 nach Rom zurück, lebte aber 1858 wieder in Venedig. 1866 befand er sich an Bord eines italienischen Kriegsschiffes, das in der Seeschlacht von Lissa versenkt wurde, wo er auch seinen Tod fand. Seinen großen Erfolg verdankt er 1855 einem seiner Werke auf der Pariser Weltausstellung. Durch sein patriotisches Engagement für Italien entstanden zahlreiche Gemälde in Zusammenhang mit den Freiheitskriegen, wie etwa „Die Bombardierung Margheras“ durch die österreichische Armee 1849. Aufgrund seiner hervorragenden Malqualität und der meist stimmungsvollen Wiedergabe, zählt Caffi zu den gefragtesten und bedeutensten Malern des italienischen Realismus. (1411054) (11)



Ippolito Caffi,
1809 Belluno – 1866 Lissa

NOCTURNAL CARNIVAL IN ROME

Oil on canvas.
68 x 93 cm.
Signed on step lower right.

Accompanied by an expert‘s report by Dr Annalisa Scarpa, dated 26 February 2020, in copy.

“I moccoletti” shows the last hour of the carnival. The impressive painting documents the last climax of the Roman carnival on the night of Shrove Tuesday, in which the entire population of the city participated in costumes and wearing masks.

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