Rechts unten signiert „Dom. Tiepolo f.“
Hinter Glas in Goldrahmen.
Der älteste Sohn des Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770) war als Mitarbeiter seines Vaters sowohl in Würzburg als auch in Madrid an dessen berühmten Werken beteiligt. Die vorliegenden Zeichnungen zeigen auch starke Entsprechung mit den Werken des Vaters, was bedeutet, dass die zeitliche Einordnung in die Jahre der Zusammenarbeit, also bis vor 1770, fällt. Die beiden jungen Frauengestalten sind stehend in Aktdarstellung gezeigt, jeweils mit Blattgirlanden, etwa als Floraallegorien. Jede Figur ist mit einem Tuch bekleidet, und ein Putto hält bei der linken Figur die Tuchdraperie hoch, während der rechte sich an das Knie des Mädchens schmiegt. Das Gesicht der linken Figur nach oben gerichtet, das der rechten blickt zum Betrachter herab. Die Figuren sind in leichter Unteransicht wiedergegeben, in der Tradition des „soto e su“, die in der venezianischen Malerei des Settecento nicht selten zum Tragen kommt, da es sich, wie auch hier, wohl um einen Entwurf für eine Ausführung in großräumlichem Zusammenhang, etwa eines Deckenbildes, handeln mag. Dem entspricht auch die durch Querlinie abgedeckte Fußpartie, als seien die Figuren hinter einem Deckenprofil gedacht. Von der Hand des Giovanni Domenico sind noch weitere ähnliche Blätter dieser Art bekannt geworden, zumeist Darstellungen mythologischer Figuren, die einen Zusammenhang mit Raumdekorationen erkennen lassen.
Beispiele solcher Zeichnungen finden sich in der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart, in der Albertina Wien und im Kupferstichkabinett Dresden, sowie in einigen Privatsammlungen.A.R.
Anmerkung:
Fast alle Werke sind, wie die vorliegenden Zeichnung, mit „Dom. Tiepolo f.“ signiert. (Ausstellungskatalog, Stuttgart S. 63-68). (1432331) (11)
Giovanni Domenico Tiepolo,
1727 Venice – 1804
TWO FEMALE ALLEGORIES
23 x 15.5 cm.
Signed “Dom. Tiepolo f.” lower right.
The drawings on offer for sale here also show strong similarities with works of the artist’s father, which means that the chronological classification falls into the years of collaboration, i.e. up to 1770. Examples of such drawings can be found in the graphic collection of the Staatsgalerie Stuttgart, in the Albertina in Vienna and in the Kupferstichkabinett Dresden, and some private collections. Almost all of them are signed, as is the case here, with “Dom. Tiepolo f.” (exhibition catalogue Stuttgart, pp. 63-68).