In vergoldetem Prunkrahmen.
Die betont breitformatige Venedigvedute zeigt eine imposante Ansicht von Venedig mit blauem leicht bewölkten Himmel. An der Stelle, an der der Cannaregio in den Canal Grande übergeht, erhebt sich die Kirche San Geremia, erbaut im 11. Jahrhundert, 1753 erneuert und deren Fassade erst 1861 fertig gestellt wurde – also lange vor Entstehung des Gemäldes. Der Campanile zählt zu den ältesten Venedigs. Im Vordergrund haben zwei große Gondeln an einem Platz angelegt, auf dem mehrere Figuren zu sehen sind. Als Repoussoir ist am linken Bildrand die Seitenansicht eines großen Palazzo mit Balkon und darüber hängender Markise zu sehen. Auf dem ruhig fließenden Wasser wenige weitere Boote und Gondeln. Auf der anderen Uferseite, im Sonnenlicht, die in überwiegend beige-brauner Farbgebung gehaltenen Häuser und Palazzi. Für den Künstler typische Ausführung mit zurückhaltender Licht- und Schattenführung einer beliebten Venedig-Vedute, die auch im Werk anderer Künstler wie Michele Marieschi (1710 – 1744) oder William James (tätig 1730 – 1780) zu finden ist.
Anmerkung:
Der Maler war nahezu vergessen, bevor ihn Hermann Voss 1927/28 mit seinem Werk über die Veduten Venedigs wieder bekannt machte. Über die Biografie des Malers ist nicht viel bekannt; er stammte wohl aus einer Familie aus dem Friaul. Neben Gesamtansichten und Stadtveduten berühmter Plätze allgemein, findet sich im Werk Tironis nicht selten die Erfassung intimerer Stadtteile oder einzelner Bauten, wobei die beige-braune Farbgebung meist typisch für seine Werke ist. (1451103) (4) (18)
Francesco Tironi,
ca. 1745 Venice – 1797 Bologna, attributed
VENICE – GRAND CANAL AT THE ENTRANCE TO THE RIO CANNAREGGIO
Oil on canvas. Relined.
59 x 91.5 cm.
Typical execution of the artist, with restrained use of light and shadow, of a popular Venice view that can also be found in the work of other artists such as Michele Marieschi (1710 – 1744) or William James (active 1730 – 1780).