GemäldepaarVENEZIANISCHE UFERLANDSCHAFTEN MIT
RUINEN UND STAFFAGE
Öl auf Leinwand.
Jeweils 23 x 30,5 cm.
Verso jeweils Papieraufkleber, bedruckt mit bekröntem savoyischem Wappen, datiert „1744" und mit handschriftlicher Künstlerbezeichnung.
Die beiden kleinformatigen Bilder wirken zusammengehörig, erkennbar durch jeweils im rechten bzw. linken Bildfeld prominent stehende Ruinencapriccios. Im links zu denkenden Bild ein verschatteter antiker Bogen vor einer hell leuchtender Stadtansicht mit Rundturm. Landarbeiter beleben den Vordergrund. Das entsprechend aufgebaute Gegenstück zeigt ein niedriges Gehöft mit Kamin im Schatten einer römischen Ruine, das Ufer links im Bild mit anliegendem Kahn und ebenfalls durch Staffagefiguren belebtem Vordergrund – darunter eine Mutter mit Kind. Der Capriccio-Charakter der Guardi-Malerei bestimmt hier den Gesamteindruck mitsamt entsprechender Lichtstimmung.
Giacomo war Sohn des weitaus berühmter gewordenen Francesco Guardi (1712 – 1793). Von seinem Vater hat er die Leichtigkeit der Auffassung der Gegenstände übernommen, aber anders als jener hat sich Giacomo weitgehend unbekannten Veduten-Motiven gewidmet, die weit weniger mit der Stadt Venedig und dem Abbild der dortigen Architektur verbunden sind, sondern vielmehr Landschaften der Terraferma. A.R.
Literatur:
Vgl. Egidio Martini, La Pittura del Settecento Veneto, Udine 1981, S. 551. (1450213) (11)