ERNST WILHELM NAY (1902 Berlin - Köln 1968) – Theodora I (Two waiting women)
• Farbintensive Gouache aus der Werkperiode der Hekate-Bilder
• Nay verwendet deutlich erkennbare Formzitate des französischen Kubismus
• Eindrucksvolles Zeugnis der lebensfrohen und künstlerisch hoffnungsvollen Nachkriegszeit
Erste von insgesamt vier Fassungen des Motivs, die auf Nays eigenhändiger Liste seiner Gouachen von 1947 aufgeführt sind. Zu dem Motiv existieren außerdem etliche Zeichnungen und das ebenfalls 1947 entstandene Ölgemälde „Theodora“ (Scheibler 392).
In den ersten Jahren nach dem Krieg, als Nay durch Vermittlung von Hanna Bekker vom Rath ein Atelier in Hofheim bezogen hatte, entstanden die sogenannten Hekate-Bilder, so benannt nach dem Gemälde „Die Tochter der Hekate“, zu deren Umkreis die vorliegende Gouache gehört. Nay entwickelt in dieser Phase seinen aus Frankreich mitgebrachten, an den Kubismus angelehnten, neuen Stil weiter. Kürzelformen erinnern noch entfernt an Figürliches. Die Stärke der Bildschöpfungen dieser Jahre liegt in der Spannung zwischen dem Schicksalhaft-Naturhaften des Menschen und der absoluten Bildform (vgl. das gleichnamige Ölgemälde „Theodora“, Scheibler 392).
CIaesges 47-122.
Ausstellung:
E. W. Nay. Gemälde, Aquarell, Guasch [sic], Zeichnung, Kunstverein, Hamburg/240. Ausstellung der Overbeck-Gesellschaft, Lübeck 1947, Kat.-Nr. 46 (Komposition b).
Provenienz:
Sammlung Dr. Fritz von Borries, Bad Schwartau, 1947 auf der Ausstellung in Lübeck direkt vom Künstler erworben, seitdem in Familienbesitz;
Karl & Faber, 5.12.2008, Los 1618;
Privatsammlung, München.