作为 2024-11-14 10:09:56

REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN

Lot 298
Christus vor Pilatus - Ecce Homo (großes Format) (Jan Uytenbogaert, Preacher of the Remonstrants)
Radierung und Kupferstich auf Bütten mit schwer erkennbarem wz.


Lot 298
Christus vor Pilatus - Ecce Homo (großes Format) (Jan Uytenbogaert, Preacher of the Remonstrants)
Radierung und Kupferstich auf Bütten mit schwer erkennbarem wz.

估计:
€ 30.000 - 40.000
拍卖: 今天

Karl & Faber Kunstauktionen GmbH

城市: Munich, Germany
拍卖: 15.11.2024
拍卖编号: 329
拍卖名称: Druckgrafik

拍品信息
REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN (1606 Leiden - Amsterdam 1669) – Christus vor Pilatus – Ecce Homo (großes Format) (Jan Uytenbogaert, Preacher of the Remonstrants)

Feiner Lebzeitenabzug des vierten Druckzustandes. Die zusätzlichen Strichlagen im Gesicht des Mannes links von der Hand des Pilatus sind gut erkennbar, die Zeichnung der zentralen Figuren ist kräftig und präzise. Das Blatt entstand vor der Adresse des Verlegers „Rembrandt pinxit. Malboure excud. Rue St. Jacques“ (links) und „au dessus de St. Benoit a l'Imprimerie de taille douce" (rechts) im Unterrand. Mit einem feinen Rändchen um die Plattenkante. Das dramatische Geschehen verdichtet sich in der Person des Präfekten Pontius Pilatus, der sich von seinem Thron erhoben hat, um mit einer beschwichtigenden Geste die ihn bedrängenden Hohepriester abzuwehren. Einer von ihnen hat Pilatus die Gerichtsrute entrissen, womit er die Verantwortung für den Richterspruch übernimmt, während Pilatus mit seiner abweisenden Hand ausdrückt, dass er gegen das Todesurteil ist. Es ist erstmals Rembrandt, der die Schuldfrage am Tod Christi so bewertet hat; zuerst hat er sie in einer seitenverkehrten Ölgrisaille (National Gallery, London) vorgetragen, die er für die grafische Umsetzung in den Details nur wenig veränderte. Rembrandt hatte sich neben seiner Tätigkeit als eigenständiger Maler und Radierer in den frühen 1630er-Jahren auch mit Reproduktionsgrafik beschäftigt. Sein Vorbild war Rubens, der seine Gemälde in Antwerpen von berufsmäßigen Stechern reproduzieren ließ, um diese besser verbreiten zu können. Joris van Vliet radierte 1631 vier Blätter, die Rembrandt als „inventor“ nennen. Vorliegende Radierung galt früher meist als eigenständige Arbeit Rembrandts, er dürfte aber nur letzte Korrekturen auf den Platten vorgenommen haben, bevor er das Blatt unter seinem Namen und mit dem Privilegvermerk veröffentlichte. Knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. – An der rechten Kante mit zwei sorgsam geschlossenen Einrissen, sowie einem langen geschlossenen Einriss, der bis über die Blattmitte reicht. Verso das Papier leicht fleckig und nachgedunkelt. Kleinere, fachgerecht restaurierte Randeinrisse. Die obere rechte Ecke mit Ausbesserungen. Die obere linke Eckenspitze angesetzt. An der oberen Kante links mit einem geschlossenen Einriss.Verso mit horizontalen, alten Faltpuren, diese hinterfasert. Für die Größe des Blattes noch gut erhalten.

Bartsch 77; White/Boon 77 IV (von V); Hinterding/Rutgers (The New Hollstein) 155 IV (von V).
Lot Details
REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN (1606 Leiden - Amsterdam 1669) – Christus vor Pilatus – Ecce Homo (großes Format) (Jan Uytenbogaert, Preacher of the Remonstrants)

Feiner Lebzeitenabzug des vierten Druckzustandes. Die zusätzlichen Strichlagen im Gesicht des Mannes links von der Hand des Pilatus sind gut erkennbar, die Zeichnung der zentralen Figuren ist kräftig und präzise. Das Blatt entstand vor der Adresse des Verlegers „Rembrandt pinxit. Malboure excud. Rue St. Jacques“ (links) und „au dessus de St. Benoit a l'Imprimerie de taille douce" (rechts) im Unterrand. Mit einem feinen Rändchen um die Plattenkante. Das dramatische Geschehen verdichtet sich in der Person des Präfekten Pontius Pilatus, der sich von seinem Thron erhoben hat, um mit einer beschwichtigenden Geste die ihn bedrängenden Hohepriester abzuwehren. Einer von ihnen hat Pilatus die Gerichtsrute entrissen, womit er die Verantwortung für den Richterspruch übernimmt, während Pilatus mit seiner abweisenden Hand ausdrückt, dass er gegen das Todesurteil ist. Es ist erstmals Rembrandt, der die Schuldfrage am Tod Christi so bewertet hat; zuerst hat er sie in einer seitenverkehrten Ölgrisaille (National Gallery, London) vorgetragen, die er für die grafische Umsetzung in den Details nur wenig veränderte. Rembrandt hatte sich neben seiner Tätigkeit als eigenständiger Maler und Radierer in den frühen 1630er-Jahren auch mit Reproduktionsgrafik beschäftigt. Sein Vorbild war Rubens, der seine Gemälde in Antwerpen von berufsmäßigen Stechern reproduzieren ließ, um diese besser verbreiten zu können. Joris van Vliet radierte 1631 vier Blätter, die Rembrandt als „inventor“ nennen. Vorliegende Radierung galt früher meist als eigenständige Arbeit Rembrandts, er dürfte aber nur letzte Korrekturen auf den Platten vorgenommen haben, bevor er das Blatt unter seinem Namen und mit dem Privilegvermerk veröffentlichte. Knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. – An der rechten Kante mit zwei sorgsam geschlossenen Einrissen, sowie einem langen geschlossenen Einriss, der bis über die Blattmitte reicht. Verso das Papier leicht fleckig und nachgedunkelt. Kleinere, fachgerecht restaurierte Randeinrisse. Die obere rechte Ecke mit Ausbesserungen. Die obere linke Eckenspitze angesetzt. An der oberen Kante links mit einem geschlossenen Einriss.Verso mit horizontalen, alten Faltpuren, diese hinterfasert. Für die Größe des Blattes noch gut erhalten.

Bartsch 77; White/Boon 77 IV (von V); Hinterding/Rutgers (The New Hollstein) 155 IV (von V).

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