GEORG HEROLD (1947 Jena) – Ohne Titel (Kaviar rot) (Untitled)
• Herausragendes, sehr seltenes Werk in Rot aus der Reihe der Kaviarbilder
• Herolds Kaviarbilder sind charakteristisch für sein Werk, das provoziert und sich einem inhaltlich eindeutigen Zugriff verweigert
• Zusammen mit Martin Kippenberger, Albert und Markus Oehlen sowie Werner Büttner zählt Georg Herold in den 1980er Jahren zu den international einflussreichsten Vertretern zeitgenössischer Kunst
Georg Herolds Werke sind subtil und ironisch, sowohl in seinen Skulpturen als auch in seiner Malerei verweigert er sich tradierten Zuschreibungen. Herolds Skulpturen bestehen häufig aus banalen Materialien, seine Leinwände bestückt er teils mit Latten oder Steinen, mit dem Pinsel bemalt er sie selten. In den 1980er Jahren eröffnet er das Kapitel der Kaviarbilder, in ihnen hinterfragt Herold die überhöhte Vorstellung von Kunst und die Einzigartigkeit künstlerischen Schaffens. Allgemein gilt Kaviar als wertvoller Gaumenschmaus, er steht für Luxus und Überfluss. Auf den ersten Blick hat er wenig mit Kunst zu tun, sodass er auf einer Leinwand den Charakter des Experimentellen erfährt und die Grenzen der Malerei sprengt. Durch den fixierten Roggen erhält die Leinwand eine feine Textur, eine abstrakte Komposition wird erkennbar. Die Kaviarbilder sind Herolds spielerisch-tiefgründiger Kommentar zu den Mechanismen des Kunstmarktes und Ausdruck seiner kritischen Distanz zum kommerzgetriebenen Kunstbetrieb.
Provenienz:
Privatbesitz, Baden-Württemberg, direkt vom Künstler erworben.