作为 2024-09-13 14:55:23

Mattia Preti

Lot 184
SELBSTBILDNIS
Öl auf Leinwand.

52 x 43 cm

Lot 184
SELBSTBILDNIS
Öl auf Leinwand.
52,0 x 43,0 cm

估计:
€ 20.000 - 25.000
拍卖: 6 天

Hampel Fine Art Auctions

城市: Munich
拍卖: 26.09.2024 11:00 拍卖时间
拍卖编号: 141
拍卖名称: SEPTEMBER AUCTIONS: Old Master Paintings - Part 1

拍品信息
Unsigniert.

Beigegeben eine Expertise von Prof. Riccardo Lattuada, Universitá degli studi della Campania „Luigi Vanvitelli“, Rom, 20. Mai 2023, in Kopie.

Halbbildnis in Lebensgröße vor schwarzem Hintergrund, von links oben beleuchtet. Der Blick richtet sich ernst und nahezu herausfordernd dem Betrachter entgegen. In dem beiliegenden Gutachten stellt Riccardo Lattuada fest, dass es sich hier um ein zu privatem Anliegen geschaffenes Selbstbildnis des in Neapel, Rom und Malta tätigen, hier noch jüngeren Malers handelt. Preti nannte sich auch „Il Cavaier Calabrese“.
Die Expertise verweist auf die bekannten Vergleichsbeispiele von Pretis Selbstbildnissen. In seinem großen Altarbild „San Giovanni Battista“ von 1672 hat er sich in rotem Gewand in der rechten unteren Ecke selbst positioniert. In der Rechten hält er dort ein Schwert zusammen mit einem Malpinsel, was auf seine noble Stellung als Cavalieri di Malta, wie auf seinen Beruf verweisen soll. Geschaffen wurde das Bild für die Kirche San Domenico in seiner Heimatstadt Taverna. Diese prominente Selbsteinbringung als Maler in einem Heiligenbild zeigt bereits seinen Stolz, mit dem er sich seiner Heimatstadt präsentiert hat. Ein weiteres, weit später entstandenes Selbstportrait befindet sich im Corridoro vasariano in den Uffizien, um 1685-90. Auch dort hält er in der Rechten einen Pinsel, in der Linken einen Degenknauf, eine Farbpalette ist an der Wand im Hintergrund zu sehen.
Das vorliegende Bildnis erlaubt in der Dynamik der Kopfhaltung, der Lichtbehandlung und der erkennbar hohen Qualität keine Zweifel an der Autorschaft Pretis. Die Schräghaltung von Personen in Bildnissen ist beinahe zu einem dauerhaften stilistischen Erkennungsmerkmal Pretis geworden. Auch die Identifizierung als Selbstbildnis ist nachvollziehbar. Für ein Selbstbildnis sprechen überdies einige individuelle Erscheinungsdetails, wie etwa der seitlich geschwungene Lippenbart oder der in die Stirn hereinziehende Haaransatz. Noch ein weiterer Aspekt sei erwähnt: aus dem Bildnis spricht der Ausdruck eines so stolzen Charakters, wie auch das Selbstbewusstsein des Malers. Vermittels eines Spiegels stellte sich Preti so dar, als blicke er auf den Betrachter herab. Trotz der im Verlauf seines Wirkens wechselnden Stilistik lässt sich hier seine tenebrose Helldunkelmalerei des Caravaggismus erkennen, was ein Hinweis auf die genauere Entstehungszeit sein könnte.
Insofern kann von einem bedeutenden Fundereignis gesprochen werden, wenn wir hier ein drittes- neben den bekannten Selbstbildnissen vorliegen haben. A.R.

Der in Kalabrien geborene und auf Malta verstorbene Maler hatte nach Auskunft seiner Zeitgenossen ein äußerst bewegtes Leben. Er war nicht allein Maler, sondern auch Ordensritter der Malteser und wurde aufgrund des Ruhmes seiner Familie „Il Cavalier Calabrese“ genannt. In Rom erhielt er Aufträge von Papst Urban VIII sowie von Kardinal Rospigliosi. Sein Werk zeigt die Schule des Guercino (1591-1666), Giovanni Lanfranco (1582-1647) und Domenico Zampieri (1581-1641) sowie den starken Einfluss der tenebristischen Malerei der Caravaggisten. Werke seiner Hand finden sich in den bedeutendsten öffentlichen Sammlungen und Museen wie etwa im Museum of Fine Arts, Houston im Nationalmuseum Warschau, im Prado, Madrid, in der Pinacoteca di Brera, Mailand und in der Galleria dell‘Accademia, Venedig. Sein Selbstbildnis befindet sich in den Uffizien in Florenz.

Literatur:
Vgl. John T. Spike, Mattia Preti, Catalogo ragionato dei dipinti, FLorenz 1999.
Vgl. Giorgio Leone (a cura di) Mattia Preti, Un giovane a Roma dopo Caravaccio, Cat. Soveria Manelli, 2015.
Vgl. Keith Sciberras, Mattia Preti: the triumphant manner; with a catalogue of his works in Malta, La Valletta 2012.
Vgl. N. Spinosa, M. Utili & A. Mazza (Hrsg.), Mattia Preti tra Roma, Napoli e Malta (Katalog), Neapel 1999. (1411551) (11)



Mattia Preti,
1613 Taverna/ Catanzaro – 1699 Valletta/ Malta

SELF-PORTRAIT

Oil on canvas.
52 x 43 cm.
Unsigned.

Accompanied by an expert’s report by Professor Riccardo Lattuada, Universitá degli studi della Campania “Luigi Vanvitelli”, Rome, 20 May 2023, in copy.

In the enclosed report, Riccardo Lattuada concludes that this is a self-portrait created by the artist for private purposes. The artist was still younger in this portrait and worked in Naples, Rome, and Malta. Preti also called himself “Il Cavalier Calabrese”. The expert’s report refers to the well-known comparative examples of Preti’s self-portraits. In his large altarpiece “San Giovanni Battista” dating 1672, he positioned himself in a red robe in the bottom right corner. Another self-portrait of much later date, ca. 1685-90 is held at the Vasari Corridor in the Uffizi. The dynamics of the head position, the treatment of light and the evidently high quality of the present portrait undoubtedly suggest Preti's authorship. Despite the changing style over the course of his artistic life, his tenebrous chiaroscuro painting of Caravaggism can be recognized here, which could indicate the exact time of creation. The painting on offer for sale in this lot can be considered a significant discovery of a third self-portrait in addition to the known ones.

Literature:
cf. John T. Spike, Mattia Preti, Catalogo ragionato dei dipinti, Florence 1999.
cf. Giorgio Leone (ed.), Mattia Preti, Un giovane a Roma dopo Caravaccio, Cat. Soveria Manelli, 2015.
cf. Keith Sciberras, Mattia Preti: The Triumphant Manner; with a catalogue of his works in Malta, La Valletta 2012.
cf. N. Spinosa, M. Utili & A. Mazza (eds.), Mattia Preti tra Roma, Napoli e Malta (catalogue), Naples 1999.
Lot Details
Unsigniert.

Beigegeben eine Expertise von Prof. Riccardo Lattuada, Universitá degli studi della Campania „Luigi Vanvitelli“, Rom, 20. Mai 2023, in Kopie.

Halbbildnis in Lebensgröße vor schwarzem Hintergrund, von links oben beleuchtet. Der Blick richtet sich ernst und nahezu herausfordernd dem Betrachter entgegen. In dem beiliegenden Gutachten stellt Riccardo Lattuada fest, dass es sich hier um ein zu privatem Anliegen geschaffenes Selbstbildnis des in Neapel, Rom und Malta tätigen, hier noch jüngeren Malers handelt. Preti nannte sich auch „Il Cavaier Calabrese“.
Die Expertise verweist auf die bekannten Vergleichsbeispiele von Pretis Selbstbildnissen. In seinem großen Altarbild „San Giovanni Battista“ von 1672 hat er sich in rotem Gewand in der rechten unteren Ecke selbst positioniert. In der Rechten hält er dort ein Schwert zusammen mit einem Malpinsel, was auf seine noble Stellung als Cavalieri di Malta, wie auf seinen Beruf verweisen soll. Geschaffen wurde das Bild für die Kirche San Domenico in seiner Heimatstadt Taverna. Diese prominente Selbsteinbringung als Maler in einem Heiligenbild zeigt bereits seinen Stolz, mit dem er sich seiner Heimatstadt präsentiert hat. Ein weiteres, weit später entstandenes Selbstportrait befindet sich im Corridoro vasariano in den Uffizien, um 1685-90. Auch dort hält er in der Rechten einen Pinsel, in der Linken einen Degenknauf, eine Farbpalette ist an der Wand im Hintergrund zu sehen.
Das vorliegende Bildnis erlaubt in der Dynamik der Kopfhaltung, der Lichtbehandlung und der erkennbar hohen Qualität keine Zweifel an der Autorschaft Pretis. Die Schräghaltung von Personen in Bildnissen ist beinahe zu einem dauerhaften stilistischen Erkennungsmerkmal Pretis geworden. Auch die Identifizierung als Selbstbildnis ist nachvollziehbar. Für ein Selbstbildnis sprechen überdies einige individuelle Erscheinungsdetails, wie etwa der seitlich geschwungene Lippenbart oder der in die Stirn hereinziehende Haaransatz. Noch ein weiterer Aspekt sei erwähnt: aus dem Bildnis spricht der Ausdruck eines so stolzen Charakters, wie auch das Selbstbewusstsein des Malers. Vermittels eines Spiegels stellte sich Preti so dar, als blicke er auf den Betrachter herab. Trotz der im Verlauf seines Wirkens wechselnden Stilistik lässt sich hier seine tenebrose Helldunkelmalerei des Caravaggismus erkennen, was ein Hinweis auf die genauere Entstehungszeit sein könnte.
Insofern kann von einem bedeutenden Fundereignis gesprochen werden, wenn wir hier ein drittes- neben den bekannten Selbstbildnissen vorliegen haben. A.R.

Der in Kalabrien geborene und auf Malta verstorbene Maler hatte nach Auskunft seiner Zeitgenossen ein äußerst bewegtes Leben. Er war nicht allein Maler, sondern auch Ordensritter der Malteser und wurde aufgrund des Ruhmes seiner Familie „Il Cavalier Calabrese“ genannt. In Rom erhielt er Aufträge von Papst Urban VIII sowie von Kardinal Rospigliosi. Sein Werk zeigt die Schule des Guercino (1591-1666), Giovanni Lanfranco (1582-1647) und Domenico Zampieri (1581-1641) sowie den starken Einfluss der tenebristischen Malerei der Caravaggisten. Werke seiner Hand finden sich in den bedeutendsten öffentlichen Sammlungen und Museen wie etwa im Museum of Fine Arts, Houston im Nationalmuseum Warschau, im Prado, Madrid, in der Pinacoteca di Brera, Mailand und in der Galleria dell‘Accademia, Venedig. Sein Selbstbildnis befindet sich in den Uffizien in Florenz.

Literatur:
Vgl. John T. Spike, Mattia Preti, Catalogo ragionato dei dipinti, FLorenz 1999.
Vgl. Giorgio Leone (a cura di) Mattia Preti, Un giovane a Roma dopo Caravaccio, Cat. Soveria Manelli, 2015.
Vgl. Keith Sciberras, Mattia Preti: the triumphant manner; with a catalogue of his works in Malta, La Valletta 2012.
Vgl. N. Spinosa, M. Utili & A. Mazza (Hrsg.), Mattia Preti tra Roma, Napoli e Malta (Katalog), Neapel 1999. (1411551) (11)



Mattia Preti,
1613 Taverna/ Catanzaro – 1699 Valletta/ Malta

SELF-PORTRAIT

Oil on canvas.
52 x 43 cm.
Unsigned.

Accompanied by an expert’s report by Professor Riccardo Lattuada, Universitá degli studi della Campania “Luigi Vanvitelli”, Rome, 20 May 2023, in copy.

In the enclosed report, Riccardo Lattuada concludes that this is a self-portrait created by the artist for private purposes. The artist was still younger in this portrait and worked in Naples, Rome, and Malta. Preti also called himself “Il Cavalier Calabrese”. The expert’s report refers to the well-known comparative examples of Preti’s self-portraits. In his large altarpiece “San Giovanni Battista” dating 1672, he positioned himself in a red robe in the bottom right corner. Another self-portrait of much later date, ca. 1685-90 is held at the Vasari Corridor in the Uffizi. The dynamics of the head position, the treatment of light and the evidently high quality of the present portrait undoubtedly suggest Preti's authorship. Despite the changing style over the course of his artistic life, his tenebrous chiaroscuro painting of Caravaggism can be recognized here, which could indicate the exact time of creation. The painting on offer for sale in this lot can be considered a significant discovery of a third self-portrait in addition to the known ones.

Literature:
cf. John T. Spike, Mattia Preti, Catalogo ragionato dei dipinti, Florence 1999.
cf. Giorgio Leone (ed.), Mattia Preti, Un giovane a Roma dopo Caravaccio, Cat. Soveria Manelli, 2015.
cf. Keith Sciberras, Mattia Preti: The Triumphant Manner; with a catalogue of his works in Malta, La Valletta 2012.
cf. N. Spinosa, M. Utili & A. Mazza (eds.), Mattia Preti tra Roma, Napoli e Malta (catalogue), Naples 1999.
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