作为 2025-09-09 15:15:36

Apollonio Facchinetti

Lot 168
BLICK ÜBER DIE PIAZZETTA AUF DEN CAMPANILE
Öl auf Leinwand. Doubliert.

73.8 x 112 cm

Lot 168
BLICK ÜBER DIE PIAZZETTA AUF DEN CAMPANILE
Öl auf Leinwand. Doubliert.
73,8 x 112,0 cm

估计:
€ 90.000 - 120.000
拍卖: 14 天

Hampel Fine Art Auctions

城市: Munich
拍卖: 25.09.2025 11:00 拍卖时间
拍卖编号: 145
拍卖名称: Gemälde Alte Meister – Teil I

拍品信息
Rahmen mit einer Plakette mit Namensnennung Canalettos.
Verso mit altem Siegel und Nummerierung wohl einer englischen Auktion.
In elegantem, plastisch reliefiertem Rahmen.

Beigegeben eine ausführliche Expertise von Dario Succi, Gorzia, der das Gemälde eindeutig Apollonio Facchinetti zuordnet und in das Ende der 1740er-Jahre datiert: „Con questa splendida veduta, caratterizzata da una accurata definizione del tessuto architettonico sotto un cielo animato da nuvole trascoloranti, Apollonio Domenichini dimostra di essere un artista capace."

Unter strahlend blauem Himmel mit einer Wolkenstaffage, welche das intensive Blau des Himmels als Kontrastmittel betont, gleitet der Blick des Betrachters hinweg über die Piazetta hin zum Torre dell’Orologio. Zur Linken die Libreria, dann der Campanile und die Logetta des Jacopo Sansovino; die Procuratie Vecchie und rechts die Basilica di San Marco.

Lange Zeit lagen nur wenige Informationen über den venezianischen Maler Apollonio Facchinetti vor, der auch unter dem Namen Domenichini bekannt war. Besonders bekannt ist eine Werkgruppe mit venezianischen Stadtansichten, die sich in der Sammlung der Stiftung Langmatt (Schweiz) befindet und 1994 im Rahmen einer Ausstellung mit einem Katalog von Gertrude Borghero präsentiert wurde. Erst 1994 wurde durch Dario Succi nachgewiesen, dass Facchinetti mit dem bislang anonymen „Meister der Langmatt-Stiftung" identisch ist. Der Name Domenichini taucht im Jahr 1757 in den Registern der venezianischen Malergilde Fraglia auf, was seine zeitgenössische Anerkennung als selbstständiger Künstler belegt. Der Kunsthistoriker Lino Moretti konnte das Geburtsjahr Facchinettis mit 1715 ermitteln. Ein Dokument von 1702 belegt zudem, dass der eigentliche Familienname Facchinetti lautet; darin wird sein Vater, ebenfalls Maler, mit beiden Namen geführt. Seine Brüder Pietro Antonio (1699 – 1743) und Iseppo (1717 – nach 1761) waren ebenfalls als Künstler tätig. Vermutlich erhielt Facchinetti seine künstlerische Ausbildung bei Luca Carlevarijs (1663–1730), einem bedeutenden Vedutenmaler. Um 1740 machte er sich selbstständig. Architektonische Details in seinen Stadtansichten ermöglichen eine stilistische Datierung eines Großteils seines Oeuvres auf die 1740er-Jahre. Das einzige heute eindeutig datierbare Werk ist eine Vedute Roms aus dem Jahr 1746.

Seine Werke wurden unter Zeitgenossen sehr geschätzt und gehandelt, sodass seine Werke auch später noch von dem englischen Diplomaten und Sammler John Strange Esq. (1732–1799) bei dem Kunsthändler Giovanni Maria Sasso erworben wurden – dessen Sammlung wurde am 27. Mai 1799 im European Museum in der King Street in London versteigert. Da nicht selten Facchinettis Werke Canaletto zugeschrieben wurden, ist es möglich, dass auch in der Nachlassauktion seine Gemälde als Canaletto gehandelt wurden. Unter Lot 182 wurde zum Beispiel angeboten: „St. Mark’s place at Venice, Canaletti" wenngleich auch Domenichino als Urheber etwa von Lot 202 genannt wird. Facchinetti beeinflusste zahlreiche jüngere Vedutenmaler, darunter Michele Marieschi (1710–1743), Francesco Albotto (1721–1757) und Francesco Tironi (1745–1797), die sein Interesse für topografische Genauigkeit und atmosphärische Wirkung teilten.

Provenienz:
Tomasso Brothers, Leeds.
Münchener Kunsthandel.
Privatsammlung Monaco.
Pariser Kunsthandel.

Anmerkung:
Apollonio Facchinetti, nach dem Vornamen seines Vaters Domenico (1669 – 1743) auch Domenichini genannt, war ehemals als „Meister der Fondazione Langmatt" bekannt geworden. Dreizehn Veduten der Langmatt-Stiftung in Baden haben nach Vorschlag von Dario Succi zu einer Benennung des Malers geführt. Sein Name wurde entdeckt durch die Korrespondenz zwischen dem britischen Minister Sir John Strange und dem venezianischen Gemäldeagenten Maria Sasso. Als Vedutist widmete sich Apollonio wohl ausschließlich der Stadt Venedig. Vermutlich war er ein Schüler Carlevaris (1663/65 – 1729/31), Francesco Albottos (1721/22 – 1757), oder Michele Giovanni Marieschis (1696/1710 – 1743). Der Zeitraum zwischen 1740 und 1750, in dem Giovanni Antonio Canal, genannt „Canaletto" (1697 – 1768) sich in England aufhielt, kam Apollonio zugute, war er nun, bei den Reisenden der Grand Tour mit seinen Veduten äußerst beliebt. Bei etlichen Ausstellungen wurde die Anerkennung der im Stilvergleich stehenden Werke an Apollonio immer präziser. (1451117) (13)



Apollonio Facchinetti,
also known as "Domenichini",
active 1740 – 1770

VENICE – VIEW ACROSS THE PIAZZETTA TO THE CAMPANILE

Oil on canvas. Relined.
73.8 x 112 cm.
Framed, with a plaque naming Canaletto. An old seal and number, presumably from an English auction, on the reverse.

Accompanied by a detailed expert’s report by Dario Succi, Gorizia, unequivocally attributing the painting to Apollonio Facchinetti and dating it to the late 1740s: "Con questa splendida veduta, caratterizzata da una accurata definizione del tessuto architettonico sotto un cielo animato da nuvole trascoloranti, Apollonio Domenichini dimostra di essere un artista capace".

Provenance:
Tomasso Brothers, Leeds.
Art trade, Munich.
Private collection, Monaco.
Art trade, Paris.
Lot Details
Rahmen mit einer Plakette mit Namensnennung Canalettos.
Verso mit altem Siegel und Nummerierung wohl einer englischen Auktion.
In elegantem, plastisch reliefiertem Rahmen.

Beigegeben eine ausführliche Expertise von Dario Succi, Gorzia, der das Gemälde eindeutig Apollonio Facchinetti zuordnet und in das Ende der 1740er-Jahre datiert: „Con questa splendida veduta, caratterizzata da una accurata definizione del tessuto architettonico sotto un cielo animato da nuvole trascoloranti, Apollonio Domenichini dimostra di essere un artista capace."

Unter strahlend blauem Himmel mit einer Wolkenstaffage, welche das intensive Blau des Himmels als Kontrastmittel betont, gleitet der Blick des Betrachters hinweg über die Piazetta hin zum Torre dell’Orologio. Zur Linken die Libreria, dann der Campanile und die Logetta des Jacopo Sansovino; die Procuratie Vecchie und rechts die Basilica di San Marco.

Lange Zeit lagen nur wenige Informationen über den venezianischen Maler Apollonio Facchinetti vor, der auch unter dem Namen Domenichini bekannt war. Besonders bekannt ist eine Werkgruppe mit venezianischen Stadtansichten, die sich in der Sammlung der Stiftung Langmatt (Schweiz) befindet und 1994 im Rahmen einer Ausstellung mit einem Katalog von Gertrude Borghero präsentiert wurde. Erst 1994 wurde durch Dario Succi nachgewiesen, dass Facchinetti mit dem bislang anonymen „Meister der Langmatt-Stiftung" identisch ist. Der Name Domenichini taucht im Jahr 1757 in den Registern der venezianischen Malergilde Fraglia auf, was seine zeitgenössische Anerkennung als selbstständiger Künstler belegt. Der Kunsthistoriker Lino Moretti konnte das Geburtsjahr Facchinettis mit 1715 ermitteln. Ein Dokument von 1702 belegt zudem, dass der eigentliche Familienname Facchinetti lautet; darin wird sein Vater, ebenfalls Maler, mit beiden Namen geführt. Seine Brüder Pietro Antonio (1699 – 1743) und Iseppo (1717 – nach 1761) waren ebenfalls als Künstler tätig. Vermutlich erhielt Facchinetti seine künstlerische Ausbildung bei Luca Carlevarijs (1663–1730), einem bedeutenden Vedutenmaler. Um 1740 machte er sich selbstständig. Architektonische Details in seinen Stadtansichten ermöglichen eine stilistische Datierung eines Großteils seines Oeuvres auf die 1740er-Jahre. Das einzige heute eindeutig datierbare Werk ist eine Vedute Roms aus dem Jahr 1746.

Seine Werke wurden unter Zeitgenossen sehr geschätzt und gehandelt, sodass seine Werke auch später noch von dem englischen Diplomaten und Sammler John Strange Esq. (1732–1799) bei dem Kunsthändler Giovanni Maria Sasso erworben wurden – dessen Sammlung wurde am 27. Mai 1799 im European Museum in der King Street in London versteigert. Da nicht selten Facchinettis Werke Canaletto zugeschrieben wurden, ist es möglich, dass auch in der Nachlassauktion seine Gemälde als Canaletto gehandelt wurden. Unter Lot 182 wurde zum Beispiel angeboten: „St. Mark’s place at Venice, Canaletti" wenngleich auch Domenichino als Urheber etwa von Lot 202 genannt wird. Facchinetti beeinflusste zahlreiche jüngere Vedutenmaler, darunter Michele Marieschi (1710–1743), Francesco Albotto (1721–1757) und Francesco Tironi (1745–1797), die sein Interesse für topografische Genauigkeit und atmosphärische Wirkung teilten.

Provenienz:
Tomasso Brothers, Leeds.
Münchener Kunsthandel.
Privatsammlung Monaco.
Pariser Kunsthandel.

Anmerkung:
Apollonio Facchinetti, nach dem Vornamen seines Vaters Domenico (1669 – 1743) auch Domenichini genannt, war ehemals als „Meister der Fondazione Langmatt" bekannt geworden. Dreizehn Veduten der Langmatt-Stiftung in Baden haben nach Vorschlag von Dario Succi zu einer Benennung des Malers geführt. Sein Name wurde entdeckt durch die Korrespondenz zwischen dem britischen Minister Sir John Strange und dem venezianischen Gemäldeagenten Maria Sasso. Als Vedutist widmete sich Apollonio wohl ausschließlich der Stadt Venedig. Vermutlich war er ein Schüler Carlevaris (1663/65 – 1729/31), Francesco Albottos (1721/22 – 1757), oder Michele Giovanni Marieschis (1696/1710 – 1743). Der Zeitraum zwischen 1740 und 1750, in dem Giovanni Antonio Canal, genannt „Canaletto" (1697 – 1768) sich in England aufhielt, kam Apollonio zugute, war er nun, bei den Reisenden der Grand Tour mit seinen Veduten äußerst beliebt. Bei etlichen Ausstellungen wurde die Anerkennung der im Stilvergleich stehenden Werke an Apollonio immer präziser. (1451117) (13)



Apollonio Facchinetti,
also known as "Domenichini",
active 1740 – 1770

VENICE – VIEW ACROSS THE PIAZZETTA TO THE CAMPANILE

Oil on canvas. Relined.
73.8 x 112 cm.
Framed, with a plaque naming Canaletto. An old seal and number, presumably from an English auction, on the reverse.

Accompanied by a detailed expert’s report by Dario Succi, Gorizia, unequivocally attributing the painting to Apollonio Facchinetti and dating it to the late 1740s: "Con questa splendida veduta, caratterizzata da una accurata definizione del tessuto architettonico sotto un cielo animato da nuvole trascoloranti, Apollonio Domenichini dimostra di essere un artista capace".

Provenance:
Tomasso Brothers, Leeds.
Art trade, Munich.
Private collection, Monaco.
Art trade, Paris.

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