作为 2025-09-09 15:15:36

Giacomo Guardi

Lot 171
DAS GIOVEDI-GRASSO FEST VOR DEM DOGENPALAST

29 x 47 cm

Lot 171
DAS GIOVEDI-GRASSO FEST VOR DEM DOGENPALAST
29,0 x 47,0 cm

估计:
€ 40.000 - 60.000
拍卖: 15 天

Hampel Fine Art Auctions

城市: Munich
拍卖: 25.09.2025 11:00 拍卖时间
拍卖编号: 145
拍卖名称: Gemälde Alte Meister – Teil I

拍品信息


Beigegeben eine Expertise von Dr. Federica Spadotto, die das Gemälde ausführlich behandelt und als Werk des Malers bestätigt, in Kopie.

Das venezianische Karnevalsfest erlebt jährlich am „Giovedi Grasso" seinen letzten Höhepunkt. Wie das Gemälde dokumentiert, haben sich Menschenansammlungen aus aller Welt eingefunden, um mitzufeiern und die gebotenen Veranstaltungen zu bewundern. Das Fest dient als Erinnerung an den Sieg des Dogen Vitale Michiel II über das Patriarchat von Aquileia von 1162 und an die goldene Zeit Venedigs. Traditionell sind auf dem Platz vor dem Dogenpalast Besuchertribünen aufgebaut. In der Mittelachse des Platzes wurde die „Macchina" errichtet, ein gewaltiger dreistufiger hölzerner Turm mit zuführenden Treppen, geschmückt mit Figuren und Fahnen – im Sinne eines antiken Triumphbogens. Religiöse Feierlichkeiten, Theatergruppen und Schaustelleraufführungen füllen das Tagesprogramm, dem der Doge vom Ehrenbalkon aus beiwohnt. An vom Campanile herabziehenden Seilen, über die Menge schwebend, werden Akrobaten als allegorische Figuren bewundert. Dies ist Aussage und Inhalt des Gemäldes, in dem hier zudem die akrobatische Meisterleistung „Le forze d’Ercole" (die Kraft des Herkules) gezeigt wird: eine menschliche Pyramide gebildet aus insgesamt 17 Akrobaten. Dabei tragen sieben Männer einen Balken, auf dem vier weitere balancieren, die wiederum weitere Balken mit darauf Balancierenden stützen. Den genauen Tag des Festes, der jährlich variiert, verrät das Bild nicht. Es war jedenfalls ein Donnerstag vor Aschermittwoch. Im Jahr 1766 etwa fiel der Festtag auf den 27. Februar. Schon früh wurde das Giovedi Grasso-Fest von Künstlern der jeweiligen Zeit aufgegriffen und in Gemälden, Stichen und Zeichnungen als visuelles Zeugnis überliefert. So schuf der Kupferstecher Giovanni Battista Brustolon (1712/26 – 1796) die Folge „Le feste ducali", die 1763 bei dem venezianischen Verleger Ludovico Furlanetti erschien. Zu den Hauptblättern des Künstlers zählt die Nummer 7 der Folge: „Der Doge wohnt dem ’Festa del Giovedi Grasso’ bei" (siehe Vergleichsabbildung). In einer weiteren Version des Bildthemas von Giacomo Guardis ist die Figurenstaffage entschieden unterschiedlich behandelt, und die Lichtgebung des Palazzo Ducale weit mehr in abendlichem Rot gehalten. Ebenso auffallend wie charakteristisch ist der starke Farbkontrast zwischen den hell erleuchteten Partien der Architekturen und der dunkler gehaltenen Staffage. A.R.

Literatur:
Vgl. Antonio Morassi, Guardi. I dipinti, Mailand 1993.
Vgl. Federica Spadotto, Giacomo Guardi. Dipinti, disegni e gouaches, Soncino 2019. (1451055) (11)



Giacomo Guardi,
1764 Venice – 1835 ibid.

THE GIOVEDI GRASSO FESTIVAL IN FRONT OF THE DOGE’S PALACE

Oil on canvas.
29 x 47 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dr Federica Spadotto, providing a detailed analysis and confirming the painter’s authorship, in copy.

The Giovedi Grasso Festival was a subject documented by contemporary artists. The engraver Giovanni Battista Brustolon produced a series of prints titled Le feste ducali, published in 1763 by the Venetian publisher Ludovico Furlanetti. Among the artist’s signature prints is no. 7, The Doge Attends the Festa del Giovedi Grasso (see comparative image). In another version of this subject by Giacomo Guardi the figures are treated decidedly differently, and the lighting of the Palazzo Ducale is rendered in a pronounced evening red. Equally striking and characteristic is the strong colour contrast between the brightly lit architectural elements and the darker staffage.

Literature:
cf. Antonio Morassi, Guardi. I dipinti, Milan 1993.
cf. Federica Spadotto, Giacomo Guardi. Dipinti, disegni e gouaches, Soncino 2019.
Lot Details


Beigegeben eine Expertise von Dr. Federica Spadotto, die das Gemälde ausführlich behandelt und als Werk des Malers bestätigt, in Kopie.

Das venezianische Karnevalsfest erlebt jährlich am „Giovedi Grasso" seinen letzten Höhepunkt. Wie das Gemälde dokumentiert, haben sich Menschenansammlungen aus aller Welt eingefunden, um mitzufeiern und die gebotenen Veranstaltungen zu bewundern. Das Fest dient als Erinnerung an den Sieg des Dogen Vitale Michiel II über das Patriarchat von Aquileia von 1162 und an die goldene Zeit Venedigs. Traditionell sind auf dem Platz vor dem Dogenpalast Besuchertribünen aufgebaut. In der Mittelachse des Platzes wurde die „Macchina" errichtet, ein gewaltiger dreistufiger hölzerner Turm mit zuführenden Treppen, geschmückt mit Figuren und Fahnen – im Sinne eines antiken Triumphbogens. Religiöse Feierlichkeiten, Theatergruppen und Schaustelleraufführungen füllen das Tagesprogramm, dem der Doge vom Ehrenbalkon aus beiwohnt. An vom Campanile herabziehenden Seilen, über die Menge schwebend, werden Akrobaten als allegorische Figuren bewundert. Dies ist Aussage und Inhalt des Gemäldes, in dem hier zudem die akrobatische Meisterleistung „Le forze d’Ercole" (die Kraft des Herkules) gezeigt wird: eine menschliche Pyramide gebildet aus insgesamt 17 Akrobaten. Dabei tragen sieben Männer einen Balken, auf dem vier weitere balancieren, die wiederum weitere Balken mit darauf Balancierenden stützen. Den genauen Tag des Festes, der jährlich variiert, verrät das Bild nicht. Es war jedenfalls ein Donnerstag vor Aschermittwoch. Im Jahr 1766 etwa fiel der Festtag auf den 27. Februar. Schon früh wurde das Giovedi Grasso-Fest von Künstlern der jeweiligen Zeit aufgegriffen und in Gemälden, Stichen und Zeichnungen als visuelles Zeugnis überliefert. So schuf der Kupferstecher Giovanni Battista Brustolon (1712/26 – 1796) die Folge „Le feste ducali", die 1763 bei dem venezianischen Verleger Ludovico Furlanetti erschien. Zu den Hauptblättern des Künstlers zählt die Nummer 7 der Folge: „Der Doge wohnt dem ’Festa del Giovedi Grasso’ bei" (siehe Vergleichsabbildung). In einer weiteren Version des Bildthemas von Giacomo Guardis ist die Figurenstaffage entschieden unterschiedlich behandelt, und die Lichtgebung des Palazzo Ducale weit mehr in abendlichem Rot gehalten. Ebenso auffallend wie charakteristisch ist der starke Farbkontrast zwischen den hell erleuchteten Partien der Architekturen und der dunkler gehaltenen Staffage. A.R.

Literatur:
Vgl. Antonio Morassi, Guardi. I dipinti, Mailand 1993.
Vgl. Federica Spadotto, Giacomo Guardi. Dipinti, disegni e gouaches, Soncino 2019. (1451055) (11)



Giacomo Guardi,
1764 Venice – 1835 ibid.

THE GIOVEDI GRASSO FESTIVAL IN FRONT OF THE DOGE’S PALACE

Oil on canvas.
29 x 47 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dr Federica Spadotto, providing a detailed analysis and confirming the painter’s authorship, in copy.

The Giovedi Grasso Festival was a subject documented by contemporary artists. The engraver Giovanni Battista Brustolon produced a series of prints titled Le feste ducali, published in 1763 by the Venetian publisher Ludovico Furlanetti. Among the artist’s signature prints is no. 7, The Doge Attends the Festa del Giovedi Grasso (see comparative image). In another version of this subject by Giacomo Guardi the figures are treated decidedly differently, and the lighting of the Palazzo Ducale is rendered in a pronounced evening red. Equally striking and characteristic is the strong colour contrast between the brightly lit architectural elements and the darker staffage.

Literature:
cf. Antonio Morassi, Guardi. I dipinti, Milan 1993.
cf. Federica Spadotto, Giacomo Guardi. Dipinti, disegni e gouaches, Soncino 2019.

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