GUILLIAM van DEYNEN (Werkstatt) (1575 Antwerpen – Brüssel 1624) – Brustbildnis einer Dame aus der Familie Arenberg, möglicherweise Isabelle Claire de Berlaymont (Still life with artichokes and fruit, next to a squirrel)
Vorliegendes Gemälde geht auf ein Porträt von Guilliam van Deynen zurück, welches am 10.11.2020 im Dorotheum, Wien, versteigert wurde (Los 67). Darauf ist ergänzend ein Wappen angebracht: drei goldene, fünfblättrige Rosetten auf rotem Grund, einstehend für das Hause Arenberg. Diese zählten zu den einflussreichsten Familien in den Südlichen Niederlanden und traten als Mäzene des flämischen Künstlers van Deynen auf. Nach einem längeren Aufenthalt in Genua wurde van Deynen 1614 an den Brüsseler Hof berufen, wo er in den Dienst von Erzherzog Albrecht VII. und seiner Gemahlin Isabella trat. Zeitgleich sind eine Reihe an Auftragsarbeiten für Charles d’Arenberg und Anne de Croy belegt. Bei der Dargestellten könnte es sich um eine der beiden ersten Frauen von deren Sohn Philippe Charles Prinz von Arenberg, Herzog von Aarschot (1587–1640), handeln: in Betracht kommen Hyppolite-Anne de Melun (1590–1615) oder, wahrscheinlicher jedoch unter Berücksichtigung des Alters, Isabelle Claire de Berlaymont, Komtesse de Lalaing (1602–1630).
Literatur:
Vgl. Anna Orlando (Hrsg.), La Dama Genovese con l’orecchino di perle. I Serra e le rotte del collezionismo tra Fiandre, Italia e Spagna, Genua 2020, S. 29–35, Kat.-Nr. 37, Abb. S. 34.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.