EBERHARD WÄCHTER (1762 Balingen - Stuttgart 1852) – Herkules und die Muse (Trompe-l'Œil à la gravure: River landscape under a full moon)
Lange verschollen geglaubtes Hauptwerk des bedeutenden schwäbischen Klassizisten Eberhard Wächter. Christian von Holst bemerkte anlässlich der großen Klassizismus-Ausstellung 1993 treffend, dass die „idealistische Komponente des schwäbischen Klassizimus selten reiner zutage tritt als hier“. In deutlicher Anlehnung an Gottlieb Schicks „Apoll unter den Hirten“ (Staatsgalerie Stuttgart, Inv.-Nr. 701) zeigt Wächter den mythischen Helden Herkules, dessen unkontrollierter Kraft durch das liebliche Musizieren einer Muse Einhalt geboten wird. Dass es bei dem Thema um die Harmonie stiftende, zivilisierende Wirkung von Kunst geht, deutet auch das Basrelief der Drei Grazien auf ihrer Leier an.
Beigegeben: Das Fragment eines Briefes des Künstlers, das von der Rückseite der Leinwand abgelöst und auf ein Stück Karton übertragen wurde.
Literatur:
Paul Köster, Eberhard Wächter (1762-1852). Ein Maler des deutschen Klassizismus, Bonn 1968 (Univ. Diss. 1964), Kat.-Nr. 91.
Ausstellung:
Schwäbischer Klassizismus zwischen Ideal and Wirklichkeit, 1770-1830. Staatsgalerie Stuttgart, 1993, Bd. 1, S. 375, Kat.-Nr. 253, farb. Abb. 339.
Provenienz:
Galerie Grünwald, München;
Neumeister, München, Auktion, 11.12.1991, Los 646;
Grisebach, Berlin, Auktion, 29.5.2013, Los 112;
Privatsammlung, Hessen.