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作为 2024-11-14 10:09:56

ALESSANDRO TURCHI gen. L'Orbetto

Lot 89
Judith und Holofernes (Mercury and Argus )
Feder in Braun, Rötel und Spuren schwarzer Kreide, braun laviert und teils mit Deckweiß gehöht, auf Bütten, mit feinem Japanpapier kaschiert


Lot 89
Judith und Holofernes (Mercury and Argus )
Feder in Braun, Rötel und Spuren schwarzer Kreide, braun laviert und teils mit Deckweiß gehöht, auf Bütten, mit feinem Japanpapier kaschiert

估计:
€ 7.000 - 10.000
拍卖: 今天

Karl & Faber Kunstauktionen GmbH

城市: Munich, Germany
拍卖: 15.11.2024
拍卖编号: 328
拍卖名称: Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts

拍品信息
ALESSANDRO TURCHI (gen. L'Orbetto) (1578 Verona – Rom 1649) – Judith und Holofernes (Mercury and Argus )

Nicholas Turner hat vorliegende Zeichnung als Arbeit von Alessandro Turchi identifiziert. Sie zeigt die Enthauptung des assyrischen Generals Holofernes durch die schöne jüdische Witwe Judith (Buch Judit, Kap.13, 6-8), um ihr Volk zu retten. Für die Autorschaft Turchis spräche, so Turner, neben dem arabeskenhaft flatternden Gewand Judiths auch die bühnenhafte Komposition mit den parallel zur Bildebene angeordneten Akteuren und die Verwendung theatralischer Gesten – wie bei der alten Dienerin, die den Finger hebt, um ihre Herrin zum Schweigen zu ermahnen, während ihre andere Hand den Fluchtweg heraus aus dem Zelt weist. Der Künstler verzichtet auf blutrünstige Details; so spritzt kein Blut aus dem teilweise abgetrennten Hals des strampelnden assyrischen Generals. Wie viele Maler seiner Generation konnte sich Turchi nicht dem Einfluss Caravaggios entziehen, obwohl er den klassischen Prinzipien treu blieb, die er in seiner Heimatstadt Verona und in Norditalien, wo er den ersten Teil seiner Karriere verbrachte, erlernt hatte. Turchi scheint zumindest die erste von Caravaggios zwei Bearbeitungen des biblischen Stoffs gekannt zu haben (vgl. Galleria Nazionale d'Arte Antica, Palazzo Barberini, Inv.-Nr. 2533). – Ausgehend von der oberen Blattkante ein restaurierter Einriss. Papier stellenweise leicht ausgedünnt; bei der am Boden liegenden Armrüstung ein winziges Löchlein. Die Ecken teils bestoßen. Verso im Oberrand mit Resten ehemaliger Montierung.

Literatur: Nicholas Turner, European master drawings from Portuguese collections II: Italy and Portugal, Porto 2021, S. 102f., Kat.-Nr. 38, mit farb. Abb.

Ausstellung: Desenhos de mestres italianos em coleções portuguesas (II), Museu Nacional Soares Dos Reis, Porto (Oktober–Dezember 2001), Kat.-Nr. 38.

Provenienz: Paul Mathias Polakovits (1921-1987), Paris, unten rechts mit dem Stempel (Lugt 3561); Galerie Marc Larrère, Paris, dort 2010 erworben; seitdem europäische Privatsammlung, verso mit dem Sammlerstempel „FB mit Ginkgoblatt im Oval“ (noch nicht von Lugt/Fondation Custodia veröffentlicht).
Lot Details
ALESSANDRO TURCHI (gen. L'Orbetto) (1578 Verona – Rom 1649) – Judith und Holofernes (Mercury and Argus )

Nicholas Turner hat vorliegende Zeichnung als Arbeit von Alessandro Turchi identifiziert. Sie zeigt die Enthauptung des assyrischen Generals Holofernes durch die schöne jüdische Witwe Judith (Buch Judit, Kap.13, 6-8), um ihr Volk zu retten. Für die Autorschaft Turchis spräche, so Turner, neben dem arabeskenhaft flatternden Gewand Judiths auch die bühnenhafte Komposition mit den parallel zur Bildebene angeordneten Akteuren und die Verwendung theatralischer Gesten – wie bei der alten Dienerin, die den Finger hebt, um ihre Herrin zum Schweigen zu ermahnen, während ihre andere Hand den Fluchtweg heraus aus dem Zelt weist. Der Künstler verzichtet auf blutrünstige Details; so spritzt kein Blut aus dem teilweise abgetrennten Hals des strampelnden assyrischen Generals. Wie viele Maler seiner Generation konnte sich Turchi nicht dem Einfluss Caravaggios entziehen, obwohl er den klassischen Prinzipien treu blieb, die er in seiner Heimatstadt Verona und in Norditalien, wo er den ersten Teil seiner Karriere verbrachte, erlernt hatte. Turchi scheint zumindest die erste von Caravaggios zwei Bearbeitungen des biblischen Stoffs gekannt zu haben (vgl. Galleria Nazionale d'Arte Antica, Palazzo Barberini, Inv.-Nr. 2533). – Ausgehend von der oberen Blattkante ein restaurierter Einriss. Papier stellenweise leicht ausgedünnt; bei der am Boden liegenden Armrüstung ein winziges Löchlein. Die Ecken teils bestoßen. Verso im Oberrand mit Resten ehemaliger Montierung.

Literatur: Nicholas Turner, European master drawings from Portuguese collections II: Italy and Portugal, Porto 2021, S. 102f., Kat.-Nr. 38, mit farb. Abb.

Ausstellung: Desenhos de mestres italianos em coleções portuguesas (II), Museu Nacional Soares Dos Reis, Porto (Oktober–Dezember 2001), Kat.-Nr. 38.

Provenienz: Paul Mathias Polakovits (1921-1987), Paris, unten rechts mit dem Stempel (Lugt 3561); Galerie Marc Larrère, Paris, dort 2010 erworben; seitdem europäische Privatsammlung, verso mit dem Sammlerstempel „FB mit Ginkgoblatt im Oval“ (noch nicht von Lugt/Fondation Custodia veröffentlicht).
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